Am Freitag, den 28.11.2014 war unser Europaabgeordneter Joachim Schuster zu Gast in Horn-Lehe. Hier, für alle die nicht dabei sein konnten, noch einmal ein paar Gesprächspunkte:
- Joachim Schuster hat sich in Brüssel eingearbeitet.
- Büros in Brüssel und Bremen sind eingerichtet.
- Schuster ist Mitglied im „Ausschuss für Internationalen Handel“ und
„Beschäftigung und soziale Angelegenheiten“.
Thema Handelsabkommen
- Handelsabkommen wie TTIP sind nicht schlecht, wenn es richtig gemacht wird.
- Viele Handelsabkommen gibt es schon, auch mit den jetzt befürchteten Problemen.
- Es gibt bei allen Abkommen Gewinner und Verlierer
- Bisher laufen bei TTIP nur Anhörungen, aber keine Verhandlungen.
- Bei CETA sind die Verhandlungen abgeschlossen, demnächst beginnt das Ratifizierungsverf.
- US-Delegation hat kein Verhandlungsmandat.
- Was ist o.a. Bestandteil der Handelsabkommen?
Angleichung von Standards (Keine Standards werden abgesenkt)
Anerkennung von Standards
Investitionsschutz
- Regulierungsfähigkeit der Staaten soll erhalten bleiben.
- Investorenschutz- und Schiedsgerichtsabkommen sind größte Probleme.
- Investorenschutz ist im CETA-Abkommen enthalten und aus Regierungssicht deshalb nicht
Zustimmungsfähig.
- Debatte über TTIP und CETA nur in Deutschland und CETA so intensiv.
Diskussionsrunde
Zu den Handelsabkommen:
- Können Investorenschutzabkommen aus den Abkommen heraus gelöst werden?
Der Abkommenstext ist nicht festgeschrieben.
Nachverhandlungen sind möglich.
- Wird sich die politische Richtung durch den Wechsel der EU-Kommission ändern?
Juncker setzt sich für mehr Transparenz ein.
EU-Kommission hält Investorenschutz notfalls für verzichtbar.
- Welche Erfahrungen gibt es mit den Schiedsgerichten?
Besonders in Südamerika gibt es schlechte Erfahrungen, wg. Schuldenschnitte.
Australien wird derzeit von Phillip Morris verklagt, wg. Warnungen von Gesundheits-risiken auf den Zigarettenschachteln.
Die BRD wird von Vattenfall verklagt, wg. vorzeitigen Atomausstieg
(Fordert für entgangenen Gewinn 4,7 Mrd. Euro).
- Wer muss den Abkommen zustimmen?
Europaparlament
Ob die nationalen Parlamente zustimmen müssen, ist fraglich.
- Wie steht die SPD dazu, gibt es eine Zerreißprobe?
Es gibt viele Anträge für einen Verhandlungsstopp.
Gabriel spricht sich für die Abkommen aus, auch mit Investorenschutz.
- Die Bevölkerung hat kein Vertrauen in Produkte, die durch Abkommen auf den Markt gelangen.
Zu aktueller Europapolitik:
- Europa wird konservativ und liberal regiert.
- In der S&D-Gruppe ist die Fraktionsarbeit recht schwierig.
Ziele müssen immer neu ausgehandelt werden.
Positionspapier umfasst nur vier Seiten und gibt nur eine grobe Richtung vor.
- AfD hat keine Berührungsängste zu den Rechten und fällt nur durch Ahnungslosigkeit auf.
-Gibt es Bestrebungen der EU-Kommission, die Steueroasen weiter zu bekämpfen?
Europaweit nur schwer möglich.
Mindeststeuersätze nur mit Sonderverträgen umsetzbar.
- Wie wird das Hofieren der rechten Parteien durch Russland bewertet?
Putin verkörpert ebenfalls Nationalismus.
Zu Ukrainekrise:
- Rohstoffe in der Ukraine erklärt hartes Handeln durch Russland.
- Sind die Vorwürfe von Gorbatschow zur Ausweitung der Nato gerechtfertigt?
Russland wurde als Verlierer der Geschichte behandelt.
Die Nato-Außengrenze ist an die russische Grenze vorgerückt.
Russland möchte die Ukraine nicht als Partner an den Westen verlieren.