Beiräte fordern einen raschen Neubau für die Polizei

Veröffentlicht am 15.12.2011 in Presse

Ein Neubau für das Polizeirevier Horn an
der Lilienthaler Heerstraße – das ist die
zentrale Forderung der Beiräte aus den betroffenen
Stadtteilen Horn-Lehe, Oberneuland
und Borgfeld. Auf einer Krisensitzung
formulierten sie am Montag konkrete
Forderungen an die Innenbehörde.
Mit vagen Versprechungen und Absichtserklärungen
wollen sich die Politiker und
Ortsamtsleiter nicht mehr abspeisen lassen.

Horn-Lehe. Die Geduld der Polizisten im
Revierbezirk Horn-Lehe ist zu Ende. „So
geht es nicht weiter“, kritisiert der kommissarische
Revierleiter Wolfgang Liebert.
Nicht nur für die Beamten, auch für die Besucher
sei die momentane räumliche Unterbringung
in dem Flachbau hinter dem Ortsamt
unhaltbar.
„Bei Festnahmen müssen die Kollegen
die Leute an die Heizung ketten. Das ist
auch aus Sicherheitsaspekten unverantwortlich“,
ergänzt Derk Dreyer, Leiter der
Polizeiinspektion Ost.
Fertige Pläne in der Schublade
„Bis Anfang Februar muss eine Lösung gefunden
werden, die dauerhaft Bestand hat
– auch unter einem anderen Innensenator“,
fasst der Horn-Leher Ortsamtsleiter
Wolfgang Ahrens zusammen.
Die schnellste Lösung, da sind sich alle einig,
wäre ein Neubau an der Lilienthaler
Heerstraße. „Dort besitzt die Stadt ein ehemaliges
Spielplatzgelände, für das die Polizei
schon Pläne für den Raumbedarf und
die Erschließung in der Schublade hat“,
sagt Siegfried Fliegner (CDU), Beiratssprecher
in Oberneuland.
Nach Informationen seiner Horn-Leher
Kollegin Catharina Hanke (SPD) wurden
diese Pläne bereits 2008 ausgearbeitet.
„Als dann die Variante mit dem Postgebäude
an der Kopernikusstraße aufkam,
wurde die Planung nicht weiterverfolgt.
Wir haben letztlich wertvolle Zeit verloren“,
kritisiert sie.
Auch Jürgen Linke, Ortsamtsleiter in
Borgfeld, kann sich für diese Lösung erwärmen.
„Das würde ohne langen Vorlauf
funktionieren, und man könnte umgehend
ausschreiben und mit dem Bau beginnen.“
Einen weiteren Vorteil des Grundstücks sehen
die Befürworter in der Lage. „Der
Standort wäre zentral, die Polizei könnte
alle Stadtteile und das Kopernikusquartier
gut erreichen“, lobt Siegfried Fliegner.
Als Übergangslösung favorisieren alle
Beteiligten entweder eine Sanierung der
maroden Räumlichkeiten im Ortsamt an
der Berckstraße oder eine Containerlösung.
„Der momentane Zustand ist jedenfalls
unhaltbar, sowohl für die Beamten als
auch für Besucher“, sind sich Ortsamtsleiter
und Beiratssprecher einig. Jetzt sollen
zunächst die drei Stadtteilparlamente unterrichtet
werden. Dann wird die Forderung
an Innensenator Ulrich Mäurer übergeben
– voraussichtlich am 21. Dezember.
Bevor die Polizei eine Übergangslösung
planen kann, erwarten die Beamten zunächst
eine konkrete Aussage über die Absicht
der Innenbehörde. „Wir müssen wissen,
ob wir für drei Monate oder zwei Jahre
planen müssen“, argumentiert Derk
Dreyer. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit
rechnet Ortsamtsleiter Wolfgang
Ahrens mit einem Minimum von zwei Jahren.
„Wir werden genau beobachten, was
mit der Polizei geschieht“, sagt er.
Zukunft des Ortsamts unklar
Denn offen ist nach wie vor auch, was mit
dem Ortsamt Horn-Lehe geschieht. Von einem
baldigen Umzug in den Neubau eines
Investors an der Leher Heerstraße ist zurzeit
keine Rede mehr. „Wenn es neue
Räumlichkeiten für die Polizei an der Lilienthaler
Heerstraße geben sollte, dann wäre
das auch für das Ortsamt eine Option, dort
einzuziehen“, hofft Ahrens. Den maroden
Zustand des Dienstgebäudes an der Berckstraße
kritisiert auch Catharina Hanke:
„Hier ist seit Jahren nichts mehr gemacht
worden. Vieles ist abgängig.“
Nicht verstehen können beide, dass die
Stadt in dieser Zeit keine Mieteinnahmen
erzielt wurden. „Kürzlich sind zwei Künstler
hier gewesen, die in den Räumen oben
ihr Atelier einrichten wollten. Das hat Immobilien
Bremen zurückgewiesen“, erzählt
Ahrens. Für Siegfried Fliegner liegt
die Ursache im Selbstverständnis der Behörden:
„Offenbar fühlt sich niemand persönlich
verantwortlich.“

 

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