Perspektiven der sozialen Stadtpolitik

Veröffentlicht am 11.03.2012 in Ortsverein

Am Samstag, den 10.03.2012 fand die Fachkonferenz zu Perspektiven der sozialen Stadtpolitik statt. Das Thema wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dazu waren hochkarätige Referentinnen und Referenten eingeladen.

Die Begrüßung, sowie kurze einleitende Worte kamen von Andreas Bovenschulte. Die konkrete Einführung in das Thema wurde anschließend von Rolf Prigge, Sprecher des sozialpolitischen Ausschusses der Bremer SPD, vorgenommen.

Die Referentinnen und Referenten in der Reihenfolge ihrer Vorträge:

Ingo Schierenbeck (Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen): "Herausforderungen und Aufgaben sozialer Stadtpolitik"

Ingo Schierenbeck’s Hauptaugenmerk lag auf dem Bereich der unterschiedlichen Einkommens- und Arbeitsplatzsituation in den einzelnen Stadtteilen. In den letzten Jahren sind die Jobs für Leiharbeiter gestiegen. Im Bereich der Minijobs (400,-- Euro Basis) ist ebenfalls ein Anstieg von 25 % zu verzeichnen. Vollzeitarbeitstellen sind rückläufig. Knapp 20.000 Menschen müssen ihren Lohn mit staatlicher Hilfe aufstocken. Schierenbeck begrüßt die SPD-Aktion zum Mindestlohn in Bremen. Jeder soll in der Lage sein, von seiner Arbeit auch leben zu können. Gleichzeitig hofft er, dass Bremen auch in Berlin Einfluss zum Thema Mindestlohn nimmt. Positiv sieht er ebenfalls, dass die Arbeitslosenzahl auch in Bremen abnimmt. Das Wirtschaftswachstum liegt in Bremen über dem Bundestrend. Weitere von der rot-grünen Koalition auf den Weg gebrachten Aktionen in Sachen Bildung, Ausbau der Kitabetreuung , sowie Integration in den Stadtteilen, werden uns der sozialen Stadt in den nächsten Jahren näher bringen. Es bleibt aber auch noch Einiges zu tun.

Jens Böhrnsen (Bürgermeister und Präsident des Senats):
"Sozialer Zusammenhalt und Stadtteilgerechtigkeit"

Als Senator für Kultur beschäftigt Jens natürlich auch die Frage: Wer besucht unsere kulturellen Einrichtungen in Bremen? Theater, Museen, Konzerte und weitere kulturelle Möglichkeiten müssen von Allen besucht werden können. In der Vergangenheit hat man deshalb viel getan, um Eintrittspreise entsprechend anzupassen und zu fördern. Auch die Schaffung von Partnerschaften zwischen Schulen und Kita’s mit kulturellen Projekten gilt es auszubauen. Kulturelle Bildung für Alle schafft, und besonders von klein an, intensiveren soziallen Zusammenhalt.

Renate Jürgens-Pieper (Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit): "Neue Teilhabechancen durch Bildung und soziale Stadtteilentwicklung"

Bildung für Alle – diesen Anspruch erhebt die SPD in Bremen. Gleiche Bildungschancen für Alle sind ebenfalls das A und O der sozialen Stadt. Ein guter Schulabschluss ist heute die Voraussetzung für den Arbeitsmarkt, aber keine Jobgarantie.

In den vergangenen Jahren wurden Beträge in Millionenhöhe in den Ausbau und die Renovierung von Schulen investiert. Natürlich werden Stadtteile mit einem hohen bzw. sehr hohen Anteil an Migranten vorrangig behandelt. Die SPD will alle Kinder und Jugendliche mitnehmen und den Bildungszugang und die Bildungschancen angleichen.

Jürgen Pohlmann (Baupolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion): "Wohnungs- und städtebaupolitische Aspekte der sozialen Stadt"

Zwei wesentliche Aspekte hat Jürgen sehr anschaulich dargestellt: Auf der einen Seite, diverse Förderprogramme, wie z.B. WiN (Wohnen in Nachbarschaft) und auf der anderen Seite die Neuschaffung von bezahlbaren Mietwohnungen. Beide Punkte sind Kernthemen einer sozialen Stadt.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung streicht Förderungen im Bereich Stadtteilentwicklung. Aus diesem Grund ist ein politischer Wechsel 2013 unabdingbar, um diese Tendenz aufzuhalten und umzukehren.

Allein in Bremen fehlen derzeit über 10.000 bezahlbare Wohnungen. Und Bremen wird immer attraktiver. Bezahlbar liegt bei einem Preis bis Euro 7,-- pro qm². Hier müssen wir die politischen Rahmenbedingungen schaffen, um den sozialen Wohnungsbau wieder anzukurbeln, damit Wohnen in Bremen bezahlbar bleibt.

Im Anschluss an alle Vorträge entwickelten sich interessante und angeregte Diskussionen.

Im Schlusswort fasste Rolf Prigge noch einmal die Key-Punkte zusammen. Feststellen läßt sich, dass Bremen auf dem richtigen Weg ist, aber es auch noch Einiges zu tun gibt.

TOM

 

Kommentare

Wetter-Online

Wer ist Online

Jetzt sind 1 User online